Sayed Kashua – Tanzende Araber

Am 30. Juni 2005 stellte unser Mitglied Astrid Müller den Roman "Tanzende Araber" von Sayed Kashua vor. Der auf Hebräisch geschriebene und stark autobiografisch gefärbte Roman erzählt das Heranwachsen eines (namenlos bleibenden) israelischen Arabers von der Kindheit in einem arabischen Dorf über ein jüdisches Elite-Internat bis hin zu Studium und Heirat. Hin- und herschwankend zwischen dem Wunsch, zum Judentum zu konvertieren, und dem Drang, sich öffentlich in die Luft zu sprengen, sucht er nach einer eigenen Identität zwischen den Kulturen.

Kashua geht es in seinem Werk weniger um die Klärung politischer Zusammenhänge als vielmehr um das subjektive Empfinden seines Protagonisten. Offenherzig und selbstironisch schildert er Schwächen und Engstirnigkeiten der arabischen und jüdischen Bevölkerung Israels. Sayed Kashua wurde 1975 geboren und lebt mit Frau und Tochter in Beit Safafa bei Jerusalem. Er ist Filmkritiker und Kolumnist der in Tel Aviv erscheinenden Wochenzeitung Ha'Ir.

"Tanzende Araber" ist sein Debutroman und zugleich der erste in Hebräisch verfasste Roman eines muslimischen Arabers.